Die Reitenden Tiroler Landesschützen/Kaiserschützen
Dominik Ender:
Die Reitenden Tiroler Landesschützen/Kauserschützen
Die Geschichte der “Gletscher-Husaren”
Format A5, Salzburg 2023, 312 Seiten, broschiert, mit zahlreichem Bildmaterial und Kartenmaterial, Preis € 28,-
Dominik Ender studierte an der Leopold-Franzens Universität Innsbruck sowie an der University of the Highlands and Islands in Inverness, Schottland, Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung als auch Anglistik auf Lehramt und promovierte im Juli 2022 im Fachbereich Zeitgeschichte. Er war Offizier für Öffentlichkeitsarbeit und Historiker im Militärkommando Tirol in Innsbruck und ist nun in der Bildungsdirektion Tirol im Bildungscontrolling tätig.
Die vorliegende Studie befasst sich mit der Geschichte eines Tiroler Landwehr-Truppenkörpers, über den bisher nur wenig bekannt war: die „Reitenden Tiroler Landesschützen“, ab 1917 „Reitende Tiroler Kaiserschützen“. Die aus der k.k. Landwehr formierte Reitende Tiroler Landesschützen/Kaiserschützen Division diente am Ende des 19. Jahrhunderts primär als berittene, gebirgsbewegliche Meldetruppe im Kronland Tirol und formte mit den drei Tiroler Landesschützen Regimentern in Verbindung mit den Standschützen Kompanien zunächst das Rückgrat der Tiroler Landesverteidigung. Die Reitenden Tiroler Landesschützen/Kaiserschützen entwickelten durch gezielte Anpassung ihrer Ausrüstung sowie der Ausbildung von Soldaten und Pferden eine Hochgebirgsaffinität und wurden so ein Teil der k.k. Landwehr Gebirgstruppe. Im Ersten Weltkrieg standen die k.k. Reitenden Tiroler Landesschützen/Kaiserschützen in der österreich-ungarischen Wehrmacht von Oktober 1914, zunächst an den Kriegsschauplätzen der Ostfront gegen das Russländische Reich, als Kavallerietruppe und im weiteren Kriegsverlauf als abgesessene Hochgebirgseinheit an der Südwestfront gegen das Königreich Italien an der Südtirol-, Dolomiten-, und Isonzofront mit dem Schwerpunkt der „Westfront der Tiroler Front“ im Kriegseinsatz bis zum Waffenstillstand 1918. Da dieser Tiroler Truppenkörper – im Gegensatz zu den traditionellen Regimentern – nie in großer Formation im Einsatz stand, sondern deren verschiedene Eskadronen in Großverbänden der k.u.k. Armee eingegliedert wurden, kann die Studie als Aufarbeitung einer Mikrogeschichte des Ersten Weltkrieges angesehen werden.